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thesaurus/cni00074377 Reiter, Johann Evangelist

Reiter, Johann Evangelist

Datensatz IDcni00074377
URIhttp://data.cerl.org/thesaurus/cni00074377
Geschlechtmännlich
Lebensdaten1764 - 1835
Letzte Änderung2022-09-06

Anmerkung

Katholischer Pfarrer; Sohn eines Schneiders und einer Näherin; mit 13 Jahren Aufnahme in das Kloster Neresheim als Sängerknabe; dort Grundlagenstudium; der Wunsch, anschließend Musik in Neuburg an der Donau zu studieren, erfüllte sich nicht, da er dort als Schwabe und somit Ausländer abgewiesen wurde; 1782 Eintritt in das Kloster Neresheim, 1784 legte er die Ordensgelübde ab; 1788 Priesterweihe; Studium u.a. der Logik, Physik, Metaphysik, Mathematik, des Naturrechts und der griechischen Sprache; Professor der Mathematik und praktischen Geometrie für die jungen Klostergeistlichen; Unterricht in den niederen Klassen des Klostergymnasiums; im Auftrag des Neresheimer Abtes Geodät für die Vermessung der herrschaftlichen Ländereien und Bauerngüter bis 1796, dann Unterbrechung im Zuge der Napoleonischen Kriege; anschließend Ausübung des Kastenamtes im Kloster Neresheim und ab 1799 Übertragung der Forstverwaltung und des Holzamtes bis zur Übernahme des Klosters 1802 durch den Fürsten von Thurn und Taxis; nach der Auflösung des Klosters entstand dort ein Lyzeum für Studenten der Kameralwissenschaft, wo Reiter als Professor Ökonomie, Forstwissenschaft, Praktische Geometrie, Landwirtschaft und Bürgerliche Baukunst lehrte; nach dem Tod des Fürsten Aufhebung der Anstalt; 11. Juli 1807 Übernahme der Stelle als "Frühmesser" in Dischingen, am 27. September 1807 Übernahme der Pfarrei Auernheim, wo er bis zu seinem Tod wirkte; in Auernheim Anschaffung des Würzburger, Konstanzer und Tübinger Gesangbuches zur Verbesserung der Kirchenmusik; Erstellung eines eigenen Buches für den Orgelchor mit Predigt- und Christenlehrliedern, deutschen Messen und Vespern sowie Sonn-, Festtags- und Gelegenheitsliedern; Reiter lag sehr viel daran, die Gottesdienste für die Besucher anschaulicher und verständlicher zu machen; trotz der Gefahr eines Verweises durch das zuständige Ordinariat hielt er alle nachmittäglichen Gottesdienste in deutscher Sprache und verlas auch während der Messe die Epistel und das Evangelium in deutscher Sprache; ebenso stimmte er das Gloria und Credo auf Deutsch an; Verfasser von Theaterstücken; Bau einer neuen Orgel 1823 nach seinem Plan; Freskenmalerei in der Kirche St. Georg (heute nicht mehr vorhanden)

Weiterführende Informationen

Weitere Lebensdaten01.04.1764-28.10.1835
Akademischer Titel bzw. GradProf.
VerfasserschaftGriechisch (gnd)
Logik (gnd)
Mathematik (gnd)
Metaphysik (gnd)
Naturrecht (gnd)
Physik (gnd)
AktivitätArchitekt (gnd)
Bildhauer (gnd)
Geodät (gnd)
Lithograf (gnd)
Maler (gnd)
Musiker (gnd)
Priester (gnd)
Steinmetz (gnd)
LandDeutschland
Geographische AnmerkungDE (iso3166)

Wirkungsort

GeburtsortWeißenstein, Württemberg
Geburtsort
WirkungsortNeresheim
Wirkungsort
Dischingen
Wirkungsort
SterbeortAuernheim, Nattheim
Sterbeort

Beziehungen zu anderen Entitäten

Siehe auchReiter, Johann Evangelist
Personal name record
Benediktinerkloster, Neresheim
Affiliation

Namen

AnsetzungsformReiter, Johann Evangelist
verwendet in: Integrated Authority File (GND), Germany
Variante NamensformReiter, Ioan. Ev.
Reiter, Johannes Evangelist

Identisch mit

Wikidata
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